Freitag, 14. Dezember 2012

Das Feuer in uns



In meinem letzten Blogeintrag habe ich speziell Bezug auf die äußeren Gegebenheiten genommen, die das eigene Potential beeinflussen. Nun möchte ich diese mit dem inneren Feuer, genauer gesagt der Leidenschaft, verknüpfen. Der Duden definiert den Begriff Leidenschaft auf drei verschiedene Arten. Wobei eine Definition davon sich sehr gut mit der Potentialentfaltung in Verbindung setzen lässt. Diese  lautet wie folgt: „[G]roße Begeisterung, ausgeprägte (auf Genuss ausgerichtete) Neigung, Passion für etwas, was man sich immer wieder zu verschaffen, was man zu besitzen sucht, für eine bestimmte Tätigkeit, der man sich mit Hingabe widmet“[1]. Leidenschaft ist sozusagen unser innerer Antrieb.

Denn ist es nicht auch schließlich so, dass wir erst durch etwas, das uns mit Freude erfüllt, das Leben als lohnenswert ansehen? Ohne Leidenschaft, Freude, Zufriedenheit und all den anderen positiven Gefühlszuständen würde es letztendlich keinen Unterschied machen, was für einen Effekt das Handeln hätte, beziehungsweise wie wir überhaupt erst handeln. Wäre dies so, könnte ich genauso gut Mathematik anstatt Literatur-Kunst-Medienwissenschaft studieren. Da es schließlich meinen Gefühlszustand nicht beeinflussen würde. Glücklicherweise ist dies aber nicht der Fall...

… In letzter Zeit wurde ich öfters gefragt, wie mir denn mein Studium bisher gefällt. Meine Antworten darauf waren stets positiv und erst dabei stellte ich bewusst fest, dass ich sehr zufrieden mit meiner Studienwahl bin. Ehrlich gesagt, kann ich mir im Moment gar nichts anderes vorstellen. Doch dies wurde mir erst wirklich deutlich, als mich andere direkt darauf ansprachen. Oftmals sind wir uns Dingen oder Zuständen gar nicht klar, bis uns andere darauf aufmerksam machen, weil wir unsere Lebensumstände größtenteils als selbstverständlich ansehen. Doch dann muss ich an die Menschen, die gezwungenermaßen bestimmten Tätigkeiten nachgehen, denken. Sei es nun aus familiären, geldlichen oder sonstigen Gründen.  In solchen Momenten wird mir erst richtig bewusst, wie glücklich ich mich schätzen kann, dass ich etwas tun darf, was mich erfüllt.

Trotzdem ich jedes Mal wenn ich erwähne, was ich studiere, gefragt werde, was man damit denn auch bitte machen will. Ich rattere als Antwort ein paar mögliche Berufe herunter, obwohl ich ganz genau weiß, dass die Meisten mir damit eigentlich sagen wollen, dass sie mein Studium nicht gerade für sehr sinnvoll halten. Oder wie ein ehemaliger Mitschüler sagte: „Ja gut…du kannst in Verlage, da verdienst dann nicht schlecht. Aber alles andere kannst du ja mehr oder weniger vergessen.“. Erwidern tue ich darauf nur selten etwas. Ich denke mir lediglich, dass jeder einen anderen Anspruch an das Leben stellt und für mich steht eben die Freude für das, was ich tue im Vordergrund. Oder um es in John Lennons Worten zu sagen: “When I was 5 years old, my mother always told me that happiness was the key to life. When I went to school, they asked me what I wanted to be when I grew up. I wrote down ‘happy’. They told me I didn’t understand the assignment, and I told them they didn’t understand life.”[2]Ich finde den Spruch wunderbar, weil er einfach wahr ist. Man sollte ein glückliches und erfülltes Leben führen. Klar hilft einem Geld in unserer Gesellschaft ungemein dabei, aber auch wir können uns weder Glückseligkeit noch Freude davon kaufen. Doch die Leidenschaft für etwas kann diese Gefühle hervorbringen. Sie ist das, was uns auszeichnet, vorantreibt und erfüllt. Oftmals wird sie erst durch das zutun von anderen Personen zu Tage befördert, doch was wir daraus machen, liegt allein in unserer Hand. Denn die Passion für etwas  kann uns niemand nehmen und was ist das schon im Vergleich zu Geld?!

Für mich steht jedenfalls fest, dass egal welchen Beruf ich später ausüben werde, dieser mich mit Freude erfüllen wird und allein diese Vorstellung macht mich jetzt schon glücklich.

 
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Internetquellen:
 
[1] Bibliographisches Institut GmbH, Definition Leidenschaft (2012), http://www.duden.de/rechtschreibung/Leidenschaft (09.12.2012 um 17:17).
[2] Goodreads Inc, John Lennon Quotes (2012), http://www.goodreads.com/quotes/282517-when-i-was-5-years-old-my-mother-always-told (09.12.2012 um 20:40).
 
Bildquelle:
 
eSteffania, „Feuerseile“, CC-Lizenz (BY 2.0)http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Alle Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de (14.12.2012 um 17:11).

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