In den bisherigen Einträgen habe ich einige Aspekte
herausgegriffen, mit denen wir uns im täglichen Leben konfrontiert sehen.
Die zwei Hauptbegriffe, die sich dabei herauskristallisierten sind Wort und
Handlung. Beide stehen in direktem Bezug zueinander. So kann eine Handlung zu
Worten führen, aber eine Handlung kann auch von Worten erst ausgelöst werden.
Ebenso können Worte auch auf Gegenworte prallen und Handlungen eine
Gegenreaktion verursachen.
Durch die bereits veröffentlichten Blogeinträge meiner
Kommilitonen fühlte ich mich ebenfalls zu einer Handlung verpflichtet. Ich
musste mich aus meinem Zustand des Nichtstuns aufraffen und mit dem Verfassen
des ersten Blogeintrags beginnen, da mich mein schlechtes Gewissen nicht mehr
zur Ruhe kommen ließ. Während ich unter
Druck stand, fand ich diesen Zustand alles andere als angenehm, doch im
Nachhinein bewerte ich es positiv, da ich einen Anstoß von außerhalb brauchte
um in die Gänge zu kommen. Doch der Handlungszwang führte auch zu Worten.
Einerseits in schriftlicher Form meines ersten Blogeintrags und andererseits in
Worten der Unmut gegenüber der
bevorstehenden Aufgabe.
Eine andere Möglichkeit als die Worte zu sagen oder
niederzuschreiben, stellt der Gesang dar. Musik begleitet uns in so gut wie jedem
Bereich unseres Lebens. Zu jedem Event gibt es inzwischen ein passendes Lied.
Songs beeinflussen die Stimmung der Menschen, die Atmosphäre in einem Raum
sowie unsere Handlungen. Auf einem edlen Ball ist es für uns wie
selbstverständlich, dass klassische Musik gespielt wird und die Menschen sich
schick anziehen und sich in normaler Lautstärke miteinander unterhalten können.
Musik kann demnach zur Unterstreichung dienen. Dadurch bekommt die Handlung
eine besondere Note. So könnte man sich eine Hochzeit ohne den bekannten
Hochzeitsmarsch oder zumindest ein Einzugslied in die Kirche nicht vorstellen.
Doch nicht nur die Worte „Ja, ich will“ auf einer Hochzeit
haben Konsequenzen. Jedes Wort, das unseren Mund verlässt, hat Auswirkungen.
Wir können anderen Freude und Glück mit Äußerungen in die Herzen bringen, aber
genauso Kummer, Sorge, Traurigkeit und Wut. Ebenfalls können sie die
verschiedensten Handlungen hervorrufen. Von einer herzlichen Umarmung bis zu
einer Ohrfeige ist alles möglich. Worte haben somit die Macht einen Streit
entfachen zu können, aber auch ihn beilegen zu können, je nachdem welche
Intention dahintersteckt. Dies hängt davon ab auf welche Art und Weise man es
gesagt hat und wie der Gegenüber es auffasst und aufnimmt. Doch oftmals bleibt
einem verborgen wie die Worte wirklich beim anderen ankommen, da man ja nicht
in ihn hineinblicken kann.
In dem darauffolgenden Blogeintrag „Der unbewusste Akteur am
Beispiel Familie“ versuche ich zu untersuchen, inwieweit wir andere
beeinflussen, ohne dass wir uns dessen bewusst sind. Wieder einmal steht dabei
die Kommunikation, beziehungsweise die Nicht-Kommunikation, im Fokus. Da Babys
sich noch nicht mit Worten ausdrücken können, tun sie dies unter anderem über
Schreie. Dadurch machen sie auf sich und ihre Bedürfnisse aufmerksam. Sie
fördern eine Behandlung durch die Eltern ein, die für ihre Entwicklung
notwendig ist. Doch auch Kinder können sich auf die gleiche Weise verhalten,
jedoch zumeist aus ganz anderen Gründen. So erzählte mir eine Kommilitonin von ihrem
Au-pair-Aufenthalt bei welchem sie die
Fürsorge für ein kleines Mädchen hatte. Das
Mädchen setzte dabei die Mutter und sie durch Geschrei unter Druck, um
ihren Willen durchzusetzen. Geschrei kann somit nicht nur als eine Art
Kommunikationsmittel angewandt werden, sondern ebenfalls als ein Druckmittel.
Dabei handelt es sich dann jedoch um eine bewusste Handlung, hinter welcher ein
Ziel steckt. Doch kehren wir wieder zum unbewussten Akteur zurück… Die Rollen
in der Familie sind durch ein Verhaltens- und Gesellschaftsmuster determiniert.
Oftmals erscheint einem seine „Funktion“ in dem System Familie so
selbstverständlich, dass man die damit verbundenen Erwartungen, ohne groß
darüber nachzudenken, erfüllt.
Eng mit der Familie ist auch die persönliche Entfaltung,
welche durch realisierbare Möglichkeiten gegeben ist, verknüpft. Die Familie
stellt sozusagen die Basis der Handlungsmöglichkeiten dar. Handelt es sich um
eine wohlhabende Familie hat diese logischerweise mehr Handlungsspielraum, da
sie finanziell mehr Möglichkeiten hat. Dies kann wiederum Auswirkungen auf die
Bildung und den späteren Job haben. Jedoch muss man dabei erwähnen, dass
Mitglieder aus ärmeren Familien zwar härter für dasselbe Ziel wie Reiche
kämpfen müssen, es aber dennoch erreichen können.
Dabei spielt die Leidenschaft eine große Rolle. Sie hat eine
enorme Auswirkung auf unsere Handlungen und steckt zumeist hinter der
Motivation unsere Ziele verwirklichen zu wollen. Sie ist also der Motor unseres
Handelns oder unserer Worte. Leidenschaft kann ansteckend und mitreißend auf
die Mitmenschen wirken. Die Begeisterung für eine Tätigkeit kann dadurch auf
Zuhörer beziehungsweise Zuschauer überschwappen und dazu führen, dass sie diese
Handlung ebenfalls selber machen wollen.
Patient und Akteur erscheint als ein ewiger Prozess, der von
einer Minute auf die andere die Rollen vertauschen kann. Dieser Prozess wird
durch Handlungen und Worte beeinflusst und vorangetrieben. All dies basiert auf
der Gesellschaft und findet auch in dieser statt.
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Bildquellen:
Bild 1:
Matthias Rhomberg, „Vinyl Heaven“, CC-Lizenz (BY 2.0)http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Alle Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de (29.01.2013 um 17:59).
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Bild 2:
Ste Elmore, „Red rosebud“, CC-Lizenz (BY 2.0)http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Alle Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de (29.01.2013 um 17:45).
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