Gerade habe ich wieder das Gefühl der puren Überforderung...Für
Erasmus das Motivationsschreiben verfassen, Soziologie lernen, neue
Blogeinträge schreiben und dann wäre da noch das Italienisch, das einfach nicht
in meinen Kopf rein will. Manchmal wünschte ich mir, dass mein Gehirn wie ein
Computer funktionieren würde. Information abspeichern und schon ist sie immer
parat...leider ist dies ja aber nicht der Fall. Wenn man sich wenigstens auf
die llaaannnnggenn Semesterferien freuen könnte, doch halt da war ja auch was!
Zwei Hausarbeiten schreiben und ein einmonatiges Praktikum absolvieren, ist
angesagt. Also Pustekuchen mit gemütlichen und entspannten Ferien…schade!
Aber für einen Menschen wie mich wohl besser. Ich hatte mal
einen Riesen-Kuli mit dem schlauen Spruch darauf: „Wenn ich die Kraft hätte,
würde ich gar nichts tun“. Nun wie soll ich sagen, ich habe zu meinem eigenen
Leidwesen genau DIESE Kraft. Zumindest bin ich Meisterin darin Dinge, von denen
ich weiß, dass sie (auch für mich) wichtig sind, aufzuschieben. Zuerst wäre da einmal
mein Motivationsschreiben für ein Auslandssemster. Eigentlich hatte ich mir im
OKTOBER vorgenommen mich gleich der Sache zu widmen. Wann bin ich damit fertig
geworden? Richtig, HEUTE im JANUAR…Zwei Tage vor Abgabeschluss! Meine einzige
Beruhigung für mein schlechtes Gewissen ist dabei, dass es anderen genauso
ergeht. In meinen Gedanken wird diese Beruhigung jedoch von meiner Mutter mit
ihren Standardworten zu meinem Vorgehen übertönt: „Mensch, jetzt mach doch das
mal endlich. Du sagst nur dauernd, dass du es machst und tust es dann doch
nicht! Immer alles auf den letzten Drücker…so typisch!“ Und das was mich am
meisten daran ärgert, ist dass sie ja total recht damit hat. Doch lerne ich
daraus?! Neeeinn…zumindest nicht dauerhaft.
Dann wäre da noch meine Soziologieklausur… vor genau zwei
Wochen stand dick in Rot „Soziologie Klausur in 4 Wochen!!!“ in meinem
Kalender. Eine Woche nach selbigem Eintrag habe ich auch wirklich angefangen
mich darauf vorzubereiten. Inzwischen kenne ich mich und meine „Aufschieb-Macke“
ja zu gut und schreibe so etwas nicht ohne Grund in meinen Kalender.
Dasselbe Verfahren hätte ich wohl auch bei Italienisch anwenden
sollen. Die Wörter und Grammatik prasseln geradezu auf mich ein. Suo, tua,
miei, nostre oder wie hieß das nochmal?!
Ach HÄTTE ich doch nur… tja selber schuld.
Und schlussendlich ist da ja auch noch mein Blog, für
welchen ich gerade selbigen Eintrag verfasse. Was ist aus dem wöchentlichen
Blogeintrag geworden?! Diese Vorgabe habe ich wohl an Silvester mit den Raketen
weit weit weit weg von mir geschossen und sie am Himmel nochmals kurz hübsch
funkeln sehen, danach hat sie sich in Rauch aufgelöst… Heute bereue ich es
bitter, denn ein schlechtes Gewissen, Druck und das Gefühl schon wieder etwas
vor sich hergeschoben haben, will wirklich niemand haben. Dennoch ertappe ich
mich sehr oft bei einem solchen Verhalten. Mein eigenes Handeln beziehungsweise
Nicht-Handeln erschwert mir mein Leben. Doch wieso Handel ich dann auf diese
Weise? Ich weiß es selber nicht genau, vielleicht einfach mit dem Hintergrundwissen,
dass es ja bisher auch immer so gereicht hat.
Ich glaube, hiermit habe ich bestätigt, dass der Satz: „Ich
habe ein Motivationsproblem, bis ich ein Zeitproblem habe.“ total auf mich
zutrifft. Ich muss den Druck schon im Nacken spüren…nein der Druck muss mir schon beinahe einen Hieb auf den
Hinterkopf geben! Ich ärgere mich manchmal über mein Verhalten selber grün und
blau. Denn es gibt immer Vorgaben, an die man sich halten muss. Sollte man
gegen diese verstoßen, muss man mit Konsequenzen rechnen. Dabei stellen
Vorgaben für mich Segen und Fluch zugleich dar. Einerseits fühle ich mich durch
sie unter Druck gesetzt, aber andererseits helfen sie mir in die Pötte zu
kommen.
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Bildquelle:
AL40, „As time goes by“, CC-Lizenz (BY 2.0)http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de
Alle Bilder stammen aus der kostenlosen Bilddatenbank www.piqs.de (29.01.2013 um 20:19).
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